2. Erzählcafè am 26.02.2013

Ein Bericht von Susanne Gunkelmann
Zum dem 2. Erzählcafé mit dem Thema: "Alteingesessen und Neuzugezogen" konnten wir wieder viele Gäste begrüßen. Unsere beiden Erzählerinnen legten aus jeweils unterschiedlichen Blickwinkeln dar, wie sie die Alteingesessenen beziehungsweise Zugezogenen erlebt haben.
Während des Krieges und auch kurz danach kam es auch in Waake zu Zwangseinquartierungen von Flüchtlingen. Eine der beiden Erzählerinnen hat diese Zeit hautnah erlebt, da die Flüchtlinge auf dem elterlichen Hof untergebracht worden sind. Zu den Flüchtlingen herrschte guter Kontakt, sodass sogar kleine Bühnenstücke auf dem großen Hausflur aufgeführt werden konnten. Dies zählt für unsere Erzählerin auch heute noch zu den schönsten Erlebnissen ihres Lebens. Freundschaften aus dieser Zeit bestehen heute noch. Später in ihrem Berufsleben hat sie viele Kontakte zu Zugezogenen gehabt, da sie im ehemaligen Einkaufsladen gearbeitet hat.
Sie sieht Zugezogene nicht als Konkurrenz für das Dorfleben an, sondern als Chance neue Impulse zu setzen.
Unsere zweite Erzählerin wohnt schon seit über 30 Jahren in Waake, zählt sich selbst aber noch zu den Zugezogenen. Als sie damals mit 25 Jahren mit Mann und 2 Kindern hierher kam, haben viele junge Familien im oberen Baugebiet ihr Häuschen errichtet. So hatte sie gleich viele Kontakte zu anderen Zugezogenen. Nach und nach kamen noch 2 Kinder hinzu und erweiterten dadurch die Kontakte. Mit Alteingesessenen kam sie erst später während Ihres Berufslebens als Vorschullehrerin in Berührung. Mit kleinen Anekdoten würzte sie Ihre Erzählung.
In sehr lebhafter, offener Diskussion wurden dann die unterschiedlichen Positionen erläutert - auch dass Flüchtlingskinder es damals schon sehr schwer hatten, angenommen zu werden. Es ließ sich nicht abschließend klären, zu welchem Zeitpunkt man als Alteingesessen gilt.
Definition:
Alteingesessen bedeutet beheimatet, bodenständig, eingeboren, herstammend und lang ansässig.
Wichtig ist, dass Zugezogene sich durch offene Art bei Aktivitäten im Dorf beteiligen und nach persönlicher Vorliebe sich einem Verein oder einer Institution anschließen, um mit den Bewohnern in Kontakt zu kommen.