Das Leben in unserem Land ist geprägt durch ein vielfach ehrenamtliches, uneigennütziges Engagement von Bürgern in Vereinen, Vereinigungen, Kirchen und im privaten Bereich. Vielfältige Aufgaben des täglichen Daseins sind durch diese Unterstützung gar nicht möglich. In der Öffentlichkeit wird jedoch der zunehmende Rückgang des ehrenamtlichen Engagements aller Orten beklagt.
Gerade die relativ kleine Gemeinde Waake im Einzugsgebiet zu der Stadt Göttingen steht vor dem Problem, dass sich kulturelles und soziales Leben zunehmen auf das große, vielschichtige Angebot der Stadt konzentrieren. Es ist daher umso wichtiger, die dörflichen Strukturen, die vielfach durch ehrenamtliches Engagement aufrecht gehalten werden, zu bewahren. Nur so kann ein identitätsstiftende Bezug der Bewohner der Gemeinde zu ihrer Umgebung erreicht werden. Das ist die Voraussetzung, um einer eventuellen Entwicklung hin zu einem „Vorstadt- und Schlafdorf“ entgegenzutreten.
Diejenigen, die mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit das Dorfleben in diesem Sinne bereichern, verdienen Anerkennung und öffentliche Erwähnung. Aber auch bei Notsituationen, Elementarereignissen oder in aller Stille in der Nachbarschaft leisten aufopferungsvolle Bürger Mitmenschen Hilfe und Gestalten das Miteinander. Überlegung, die an vielen anderen Stellen in unserem Land bereits Niederschlag in einem Ehrenamtspreis gefunden hat. Die Verwaltung schlägt daher der Gemeinde vor, einen jährlichen Ehrenamtspreis für bis zu drei Personen oder Vereinigungen auszuloben, die für Ihr Engagement ausgezeichnet werden. Der Preis wird nicht mit einem Geldbetrag oder einer anderen Vergünstigung dotiert.
Die Auswahl der Preisträger soll durch eine Findungskommission erfolgen, die sich aus dem Verwaltungsausschuss der politischen Gemeinde, einem Mitglied aus dem Kirchenvorstand sowie jeweils einem Mitglied aus dem Sport-, Feuerwehr-, Schützen- und Heimatverein entsandten Mitglied sowie einem Entsandten aus dem Kreis der Jugendraumnutzer zusammensetzt. Diese Zusammensetzung der Findungskommission ist vorerst für die Jahre 2015 bis 2017 beschlossen worden. Vorschlagsberechtigt sind alle Bürger der Gemeinde Waake und die Mitglieder der Findungskommission. Die Kriterien für die Nominierung können dem nachfolgenden Katalog entnommen werden:
- Die jährlich zur Ehrung nominierten bis zu drei Personen, Vereinigungen oder Initiativen sollen freiwillig, selbstlos und ohne direktes Eigeninteresse unentgeltlich für das Gemeinwohl engagiert sein. Ihr Engagement sollte sich in der Gemeinde Waake entfaltet haben.
• Die Vielfalt der Betätigungsfelder und -formen ehrenamtlicher Arbeit werden bei der Preisentscheidung angemessen anerkannt.- Zur besonderen Würdigung des Ehrenamtes wird mindestens ein Ehrenpreis für berufstätige Ehrenamtliche vorgesehen.
- Die zur Ehrung vorgeschlagenen Personen, Initiativen oder Gruppen sollten bereits drei Jahre ehrenamtlich tätig sein.
- Bei besonders herausragendem ehrenamtlichen Engagement Einzelner, insbesondere aus Notsituationen heraus, kann von dem dreijährigen Tätigkeitszeitraum Abstand genommen werden.
- Vorschlagsberechtigt sind Bürger, Vereinigungen und Initiativen der politischen Gemeinde Waake. Eigenvorschläge von Bürgern, Vereinigungen oder Initiativen werden nicht akzeptiert, allerdings können Vereinigungen, Organisationen, Initiativen oder Gruppen Personen aus ihren Reihen vorschlagen.
- Ehrungen von Personen, Vereinigungen oder Initiativen in zwei aufeinander folgenden Jahren sind nicht möglich.
- Die Vorschläge sind von den vorschlagenden Bürgern, Vereinigungen oder Initiativen begründet an die Findungskommission zu richten.
- Die Findungskommission, nominiert jährlich bis zu drei Preisträger. Der Grund für die jeweilige Nominierung wird veröffentlicht.
- Der Preis ist ein Ehrenpreis, der öffentlich verliehen wird. Er ist mit keinem Preisgeld oder einer sonstigen Vergünstigung dotiert.