4. Erzählcafé am 30. April 2013
21 Mai 2013 :Erzählcafé

Festlich zum Thema „Konfirmation früher und heute“ geschmückt empfing das Charlottenhaus in Waake am 30. April seine Besucher. Die Blumen hatte diesmal die Gärtnerei Manegold gestiftet und die "Jona-Fische" hatten zuvor die Kinder des Kindergartens gebastelt. Der Heimatverein hatte uns Fotografien aus verschiedenen Konfirmationsjahrgängen zur Verfügung gestellt und so konnten sich schon vor Beginn der Erzählungen die Besucher an den Bildern erfreuen, die dann auch gleich für Gesprächsstoff sorgten. Der Heimatverein würde sich übrigens freuen, wenn zukünftig noch weitere Konfirmationsbilder abgegeben würden!
Inge Curdt als Moderatorin eröffnete das Erzählcafé mit dem Gedicht von Erich Kästner „Der Konfirmand“. Als Erzähler präsentierten sich Frau Vielhauer sowie die gerade konfirmierten Jugendlichen Felix Diederich, Lukas Meier, Janis Lorenz, Clarina Paulisch und Juliane Trenckler.

Auf die Frage: „Wer hat entschieden, dass ihr zu Konfirmation geht?“, antworteten unsere Erzähler einstimmig, dass sie die Entscheidung ganz bewusst für sich gefällt haben. Auf die Nachfrage aus dem Publikum „wo ist für euch der Unterschied zum Religionsunterricht“, erklärten die Erzähler, dass es beim Religionsunterricht mehr um das Wissen über die Religionen geht, also eher global. Während im Konfirmationsunterricht es um die eigene Religion und den eigenen Glauben geht.
Früher gingen die Jugendlichen über einen Zeitraum einmal wöchentlich zum Konfirmationsunterricht. In den heutigen umfangreichen Schulalltag lässt sich der Konfirmationsunterricht nicht mehr so einfach integrieren. So wählt man den Samstagvormittag und die Konfirmandenfreitzeit als Unterrichtszeit. Um gleich einmal mit dem Vorurteil aufzuräumen, Konfirmanden würden nicht gerne die Gottesdienste besuchen: es gab bei den diesjährigen Konfirmanden zwei Mädchen, die während ihrer Vorbereitungszeit den Gottesdienst insgesamt 85-mal besucht haben.
Nach wie vor spielt bei der Vorbereitung auf die Konfirmation das Auswendiglernen eine Rolle. Im Unterschied zu früher, als ganze Lied- und Gebetstexte auswendig gelernt und abgefragt wurden, ist der heutige Unterricht so ausgelegt, dass die Jugendlichen sicher das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis und Psalm 23 beherrschen. Die vielen von uns noch bekannte Prüfung vor der Konfirmation entfällt heute. Dafür wird der Vorstellungsgottesdienst von den Konfirmanden vorbereitet und durchgeführt. Früher war dieser Abschnitt der Konfirmandenzeit mit Spannung und Versagensängsten belastet, unsere heutigen Konfirmanden empfinden Stolz und Vorfreude auf die Präsentation ihrer Ausarbeitung während des Vorstellungsgottesdienstes. Als wichtige Lernziele beschrieben unsere Erzähler, dass sich wohlfühlen in der eigenen Kirche.

Als Geschenke gab es früher Aussteuerbeiträge wie Handtücher, Bettwäsche, Besteck und vieles mehr. Als persönliche Geschenke lagen früher das eigene Gebetbuch, bestickte Taschentücher und Kreuzketten im Trend, wie mitgebrachte Geschenke aus dem Publikum zeigten. Die persönlichen Geschenke wie Schmuck gibt es auch weiterhin: auch Geldgeschenke sind sehr beliebt. Als Rituale wurden früher und auch heute die Ansprachen von Eltern, Paten und Konfirmanden während der privaten Feier genannt.
Als Abschluss des Erzählteils wurden gemeinsam die Lieder „Danke“, „Geh aus mein Herz und suche Freud“ und das bei den Konfirmanden beliebte Lied „Mercy ist falling“, gesungen.
Alles in allem ein schöner Nachmittag im gemeinsamen Miteinander von Konfirmanden von früher und heute bei Kaffee und Kuchen.